Am 8. Kurstag fand der Astrokurs aufgrund des schlechten Wetters wieder im Klassenraum der Stecknitz-Schule statt. Thema an diesem Tag waren die sog. DeepSky-Objekte, also alle Himmelsobjekte, die sich weit außerhalb unseres Sonnensystems befinden. Doch welche Arten davon gibt es überhaupt?
Die einfachsten Himmelsobjekte, die man DeepSky zuordnen kann, sind die Sterne (außer unsere doch sehr nahe stehende Sonne). Alle Sterne, die wir am Nachthimmel sehen können, gehören unserer Milchstraße an. Das Band der Milchstraße beschränkt sich nur zwar nur auf bestimmte Himmelsareale; aber hier schauen wir direkt in die Ebene unserer Heimatgalaxie. Alle anderen Sterne, die wir außerhalb des Milchstraßenbandes sehen können, stehen etwas oberhalb oder unterhalb der galaktischen Scheibe. Die Entfernung zu diesen Sonnen, die wir punktförmig als Einzelsterne wahrnehmen können, beträgt zwischen ca. 4 Lichtjahren und etwa 10.000 Lichtjahren – die Ausdehnung unserer Milchstraße ist allerdings weitaus größer.
Zur nächsten Gruppe von DeepSky-Himmelsobjekten zählen die offenen Sternhaufen; sie bestehen aus mehr oder weniger eng zusammenstehenden Sternen, die auch alle einen gemeinsamen Entstehungsprozess aufweisen: Dies war i.a. eine weit ausgedehnte Gaswolke, die sich jedoch im Laufe der Sternentstehungsprozesse verflüchtigt hat bzw. aufgebraucht wurde. Die Entfernung zu den nächsten galaktischen Nebeln in unserer Galaxie beläuft sich von 150 Lichtjahre bis zu 10.000 Lichtjahren.
Die galaktischen Nebel, die oben bereits im Zusammenhang mit der Entstehung der offenen Sternhaufen genannt wurden, bilden mehrere DeepSky-Gruppen. Zu ihnen gehören Emissionsnebel, Reflexionsnebel und SNRs (Supernova-Überreste). Sie können Ausdehnungen von bis zu einhundert Lichtjahren annehmen. Die Entfernung zu den von der Erde aus sichtbaren galaktischen Nebeln beträgt i.a. zwischen 1000 und 10.000 Lichtjahren.
Die planetarischen Nebel bilden eine eigene DeepSky-Klasse. Sie sind sehr kompakt. Ein Einzelstern gilt bei ihnen als Entstehungsursache. Denn am Ende eines Sternenlebens, wenn der Vorrat an Fusionsmaterial erschöpft ist, werfen viele Sterne ihre äußeren Hüllen ab, die mit hoher Geschwindigkeit nach außen driften und vom heißen Sternkern zum Leuchten angeregt werden können. Von der Erde aus gesehen verwandelt sich ein sterbender Stern, der zunächst noch punktförmig wirkt, in einen kompakten, reich strukturierten Mininebel, der an eine kleine Planetenscheibe erinnert (daher auch der Name). Ihre beobachtbare Entfernung liegt in etwa zwischen 500 und 10.000 Lichtjahren.
Kugelsternhaufen bilden eine weitere Klasse von DeepSky-Objekten. Sie enthalten im Vergleich zu den offenen Sternhaufen viel mehr Sterne, die jedoch sphärisch im ein dichtes Zentrum angeordnet sind. Auch liegen sie i.a. nicht in der Milchstraßenebene, sondern befinden sich oberhalb oder unterhalb des galaktischen Zentrums. Sie sind viel weiter entfernt als die o.g. offenen Sternhaufen; mehrere zehntausend Lichtjahre Distanz von unserem Sonnensystem sind die Regel.
Bei den nun folgenden DeepSky-Klassen verlassen wir nun endgültig unsere eigene Milchstraße. Denn Galaxien sind sehr weit entfernte eigene Welteninseln im Universum. Die uns nächstgelegenen Galaxie, der Andromedanebel, weist eine Distanz von ca. 2.5 Millionen auf. Andere Galaxien, die noch gut mit Amateurteleskopen beobachtet werden können, sind jedoch noch sehr viel weiter entfernt. Aber auch Galaxiengruppen können von Hobbyastronomen beobachtet werden; die berühmteste von ihnen ist der Virgo-Galaxienhaufen im Sternbild Jungfrau.
Eine weitere Klasse von DeepSky-Objekten, die fast nur mit wissenschftlichen Hochleistungsinstrumenten oder astrofotografisch detektiert werden können, sind die sog. Quasare. Sie erscheinen uns zwar als punktförmige Objekte, sind aber in Wirklichkeit Milliarden Lichtjahre entfernte, äußerst aktive, helle Galaxienkerne. Sie sind charakteristisch für Galaxien, die zu einer früheren Zeit unseres Universums existiert haben.