Am 3. April gab es gleich zwei Besonderheiten am Abendhimmel zu bestaunen. Die eine betraf den Mond und die andere die Venus. Zur Beobachtung beider Ereignisse genügte bereits ein kleines Fernrohr oder auch ein einfacher Feldstecher.
Mond: Schauspiel aus dem Schattenreich
Kurz nach dem 2. Viertel des Mondes, dem Halbmond, gibt es eine Besonderheit, die manchmal an der nördlichen Schattengrenze des Mondes zu beobachten ist.
Die höher stehenden Spitzen des Jura-Gebirges des Mondes werden von der Sonne beleuchtet, während das davorliegende Regenbogental noch in der Dunkelheit verharrt. Die ringförmige Form des Gebirgszuges, der in die Dunkelheit hineinragt, hat die Form eines Henkels; daher auch die Bezeichnung. Diese Ansicht ist nach wenigen Stunden vorüber, wenn auch das Regenbogental von der Sonne beschienen wird.
Abendstern vor besonderer Kulisse
Die Venus ist der sonneninnere Nachbarplanet der Erde. Sie steht momentan am Abend nach Sonnenuntergang noch sehr lange am Himmel und ist als dritthellstes Objekt (neben Sonne und Mond) nicht zu übersehen. Von der Erde aus gesehen zieht sie am Sternenhintergrund durch die Sternbilder der Ekliptik.
Am 3. April stand sie direkt vor dem offenen Sternhaufen des Siebengestirns (Plejaden oder Messier 45).
Obwohl die Venus von der Erde aus direkt im Sternengewimmel der Plejaden zu stehen scheint, sind die Entfernungsunterschiede zu den beiden Protagonisten gewaltig; während der Abstand Erde – Venus zu diesem Zeitpunkt ca. 95 Mio Kilometer beträgt, sind die Hintergrundsterne der Plejaden mehr als 440 Lichtjahre (4.200.000.000 Mio km) von uns entfernt.